Wirkmechanismus von Vitamin K2
- Cofaktor des Enzyms gamma-Glutamatcarboxylase
- Bewirkt bei bestimmten Proteinen die gamma-Carboxylierung (Aktivierung) von Glutamat, z. B. bei Osteocalcin und Matrix-Gla-Protein (MGP)
- Aktivierte Proteine können Calcium binden und vermitteln vielfältige Effekte von Vitamin K2
- Antientzündliche Wirkung über NFkappaB-Hemmung
Das Calcium-Paradoxon
- Länder mit höchster Calciumaufnahme haben höchste Hüftfraktur-Rate
- Hochdosiertes Calcium führt zu erhöhtem Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
- Lösung für diese scheinbar paradoxen Zusammenhänge: Vitamin K2 wird benötigt, um das Calcium aus den Gefäßen in die Knochen zu transportieren
Vitamin K2 arbeitet mit Vitamin D zusammen, wenn es um die Einlagerung von Calcium in die Knochen geht. Insbesondere bei längerfristiger sowie bei hochdosierter Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sollte auch Vitamin K2 supplementiert werden, da dieses vom Körper schnell aufgebraucht sein kann. Folge eines Vitamin-K2-Mangels sind u. a. Ablagerungen von Calcium in Geweben außerhalb der Knochen, z. B. in den Arterien oder Nieren.
Supplementierung von Vitamin K
Präventiv ist die tägliche Supplementierung von 0,5-1 µg Vitamin K2 pro kg Körpergewicht (KG) empfehlenswert. Bei bereits bestehender Osteoporose oder anderen auf einen Vitamin-K-Mangel zurückführbaren Erkrankungen sollten täglich besser 2-4 µg Vitamin K2 / kg KG ergänzt werden.
Bei der Einnahme von mehr als 4000 I.E. Vitamin D3 am Tag (z. B. zur Aufdosierung) sollten je 800 I.E. Vitamin D3 etwa 20 µg Vitamin K2 MK-7 ergänzt werden (z. B. 140 µg Vitamin K2 bei 5600 I.E. Vitamin D3).
Das empfohlene Verhältnis bei höheren Vitamin-D-Dosierungen beträgt damit etwa 1:1. Bei besonderen Risikofaktoren (Osteoporose, Koronare Herzkrankheit, chronische Nierenerkrankungen, Entzündungs- und Kalzifizierungsprozesse jeder Art) sollte die Zufuhr von Vitamin K2 als MK-7 verdoppelt werden (Vitamin D im Verhältnis zu K2 1:2).
Besonders Nierenkranke haben oft eine latente metabolische Azidose und entwickeln frühzeitig ausgeprägte Kalzifizierungen in den Nieren und Gefäßen. Bei ihnen ist die Kombination von Vitamin D mit höherdosiertem K2 besonders wichtig. Auch ist hier bei der täglichen Dosierung bzw. beim Auffüllen eines Vitamin-D-Mangels größere Vorsicht geboten.
Vorsicht gilt jedoch bei der Einnahme von Gerinnungshemmern vom Cumarin-Typ (z. B. Marcumar). In diesem Fall sollte Vitamin K2 nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt supplementiert werden, da Wechselwirkungen möglich sind.